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19 WILDTIERE BEOBACHTEN. 4 AUF DER SUCHE NACH DEN BIG FIVE ~ TEXT & BILDER: DIANA FRY ~ Elefant, Löwe, Leopard, Büffel und Nashorn – die afrikanischen Big Five sind nicht nur bei Safari-Fans bekannt. Wildtiere zu suchen, sie zu beobachten und zu fotografieren sind Gänsehautgaranten. Die weite Reise nach Afrika braucht es allerdings nicht, wenn man in den Lebensraum der wilden Tiere eintauchen möchte. Max und Irène Thürig von WildWaldWalk führen durch die Schlierbacher Wildnis und zeigen, wo die Mittelländer Big Five Fuchs, Reh, Feldhase, Dachs und Enten leben. Es ist ein sonniger Frühlingsabend. Max und Irène Thürig mit ihrer Münsterländer-Hündin Mayla 1 erwarten uns beim Schlierbacher Jagdhaus für einen Waldrundgang mit anschliessender Wildbeobachtung. Ein abendlicher Rundgang ist für die beiden Jäger eher ungewohnt. In der Regel finden die Wildbeobachtungen in den frühen Morgenstunden beim Wechsel von Nacht zum Tag statt. Max und Irène gehören seit Jahrzehnten der 14-köpfigen Jagdgesellschaft Seckwald in Schlierbach an – einer der 122 Jagdgesellschaften des Kantons Luzern. Jede Jagdgesellschaft leistet dem Kanton einen jährlichen Pachtzins. Der Kanton nimmt so jedes Jahr knapp CHF 740‘000 ein.
1 2 3 Nach ihrem aktiven Berufsleben als Lehrpersonen sowie vielen In- und Auslandreisen hatten Max und Irène das Bedürfnis, über ihre Erlebnisse in der Natur zu berichten. Sie wollten ihr Wissen und ihre Erfahrungen weitergeben, andere Menschen für die Natur und ihre Bewohner begeistern. Daraus ist die Idee der Waldrundgänge und Wildbeobachtungen entstanden. Wie viel Leidenschaft in das Projekt WildWaldWalk steckt, merkt man vom ersten Moment an. Nach einer fachkundigen Einführung in die Welt der Jägerinnen und Jäger geht es ab in den Wald. Der Rundgang startet dort, wo noch vor Kurzem der Borkenkäfer sein Unwesen trieb. Heute steht hier ein junger, noch geschützter Mischwald 2. Max zeigt uns die Zusammenhänge zwischen den Lebewesen des Waldes auf. Er erklärt, wie Bäume miteinander kommunizieren und darüber, welche Einflüsse der Klimawandel auf den Wald hat. Man merkt sofort, dass sich Max eingehend mit den Thematiken auseinander gesetzt hat. Es entstehen interessante Gespräche, die man gerne bei einem Glas Wein fortführen möchte. Der gemütliche Spaziergang zwischen den hohen Tannen 3 führt zu einer Waldlichtung – dem Heubeerimoos 4. Das Hochmoor von nationaler Bedeutung wurde in den letzten Jahren aufwendig regeneriert. Heute ist es ein echtes Naturbijou für Flora, Fauna und letztlich auch für Erholungssuchende. Auf dem spannenden Rundgang lernen wir vieles über die uns so vertrauten und doch unbekannten heimischen Wildtiere. Irène erklärt uns, was Salzlecken 5 sind und wieso die Rehe diese für eine gesunde Entwicklung brauchen. Wir besuchen den Bau von Herrn Fuchs und Frau Dachs, erfahren einiges über ihre Gewohn- und Eigenheiten. Wir hören Geschichten über die früher hier ansässigen Herren von Rynach, der hiesigen Sagenwelt und über eine Kies- und Abfallgrube, in welcher ein Munitionsdepot gebaut wurde und nach einer Umnutzung heute Kunstwerke beherbergen soll. Zurück beim Jagdhaus demonstriert Max, wie mithilfe von Drohnen und Wärmesensoren Rehkitze in Feldern aufgespürt und so gerettet werden. 5
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