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Eifach Sempathisch – Das Magazin der Region Sempachersee

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Ausgabe Sommer_2021

ICH SCHENK MIR EINEN

ICH SCHENK MIR EINEN BAUM ~ TEXT & BILDER: DIANA FRY ~ Stolz stehen sie in der Landschaft und tragen zum typisch schweizerischen Landschaftsbild bei die Hochstammbäume. Obwohl sie einen unentbehrlichen Lebensraum für viele Vögel und Insekten bilden, sind in den letzten 50 Jahren über 80 % der Hochstammbäume verschwunden. Zeit, sich um diese Schönheiten zu kümmern und deren Vielfalt zu fördern. Kürzlich las ich einen Bericht über Insektensterben. Alleine in der Schweiz sind in den letzten drei Jahrzehnten 75 % der Insekten verschwunden. Die Naturschutzorganisation Pro Natura zählt zwei Drittel der Schmetterlings- und Wasserkäferarten zu den existenzbedrohten und 40 % der untersuchten Insektenarten zu den gefährdeten Arten. Gründe dafür seien die intensive Landwirtschaft, der massive Einsatz von Pestiziden sowie die Zerstörung der Lebensräume. Ein wichtiger Lebensraum für Insekten, aber auch für Vögel bilden die Hochstammbäume. Die Äste dieser mächtigen Schönheiten wachsen erst ab 1.6 m Höhe. Im Vergleich zu einer Niederstamm- Anlage bereichert ein Hochstamm-Obstgarten das Landschaftsbild und bildet einen vielfältigen Lebensraum für Wildtiere und viele Vogelarten. Die Pflege der Hochstammbäume ist zeitaufwendig. Deshalb finden sie in der ertragsorientierten Landwirtschaft kaum noch Beachtung. 21 EINE BAUM- PATENSCHAFT ÜBERNEHMEN. 1

Archehof & Baumhaus Angebot: ⋅ ProSpecieRara-Archehof ⋅ Eventlocation Baumhaus, Wiesenwagen & Seminarhof mit Tipizelt ⋅ Hofladen mit regionalen Spezialitäten ⋅ Saisonale Events, Hofrundweg & Hofführungen ⋅ Errichtung von Lebenstürme ⋅ Baumpatenschaften & Bauernhofmitgliedschaften ⋅ Projekte in ökologischer & solidarischer Landwirtschaft Geeignet für: Einzelpersonen, Gruppen, Familien und Firmen 3 Infos & Kontakt: Mail info@archehof.ch Telefon +41 41 460 11 35 www.archehof.ch Nicht so auf dem Archehof. Auf dem Hof von Barbara und Urs Amrein in Hildisrieden gedeihen 600 Hochstammbäume. Auf Äpfel-, Birnen-, Kirschen- und Zwetschgenbäumen werden über 350 verschiedenen Obstsorten kultiviert. Unter ihnen steht auch mein zukünftiger Patenbaum. Ein kleiner Erfahrungsbericht. Nachdem ich mich für einen Patenbaum interessiert hatte, lud mich Urs zu einem Besuch des Obstgartens ein. Er gab mir eine Liste der freien Patenbäume. Mit den Koordinaten und Google-Maps machte ich mich auf Erkundungsrunde. Der erste Baum, ein Zuckerpflümli-Baum gleich am Eingang des Obstgartens, gefiel mir auf Anhieb. Auf der noch zierlichen Baumkrone hing ein Vogelhäuschen, kleine Blüten entfalteten sich langsam in der noch scheuen Frühlingssonne. Ich blieb eine halbe Stunde beim Bäumchen und versuchte herauszufinden, ob es das richtige ist. Schliesslich machte ich mich auf den Weg zu einem Mirabellenbaum 1, der am anderen Ende des Hofareals stand. Neugierige Blicke des Rätischen Grauviehs begleiteten mich, als ich an ihrer Wiese vorbeilief. Für ein Foto wollten die Kühe aber partout nicht zur Verfügung stehen. Ich genoss die ruhige Atmosphäre, das Summen der Bienen, den herrlichen Ausblick auf den Pilatus und den Sempachersee. Die Wolken bildeten spannende Formationen eine davon sah aus wie ein Herz. Was für ein schöner Ort. Der Hof von Barbara und Urs gehört dem Netzwerk der ProSpecieRara-Archehöfen an. Auf diesen Höfen hat man die Gelegenheit, seltene Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu erleben. So lebt hier nicht nur die Herde Grauvieh, auch andere unübliche Tierrassen beleben den Hof: Bündner Strahlenziegen, Appenzeller Spitzhaubenhühner, Diepholzer Gänse, Dunkle Bienen und Schweizer Fehkaninchen.