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Eifach Sempathisch "Unentdeckt"

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Ausgabe Herbst/Winter 2024/2025

ParaForum – ein

ParaForum – ein Perspektiven ~ TEXT: JASMINE KÖNIG | BILDER: SEMPACHERSEE TOURISMUS ~ wechsel Wir befinden uns im ParaForum, dem Besucherzentrum der Schweizer Paraplegiker-Stiftung. Seit fünf Jahren kann man im ParaForum, in einer interaktiven Ausstellung mehr über das Leben als Rollstuhlfahrer oder Rollstuhlfahrerin erfahren und einen Perspektivenwechsel vom Fussgänger zum Rollstuhlfahrer erleben. Für Besucher gibt es viel Spannendes rund um das Thema Querschnittlähmung zu entdecken. Ich habe das Privileg, mit dem Botschafter von Sempachersee Tourismus, Marcel Hug, seines Zeichens mehrfacher Paralympics-Sieger und Weltrekordhalter im Marathon, durch die Ausstellung begleitet zu werden. Ausgerüstet mit dem Audioguide machen wir uns auf zum Eingang und werden überrascht: Vier sympathische Menschen begrüssen uns in ihrer Wohngemeinschaft (WG), wo sie uns das Leben als Menschen mit Querschnittlähmung näherbringen. Obwohl ich sie nur über die Ausstellung kennenlerne, schliesse ich sie sofort ins Herz. In der Wohngemeinschaft der vier Protagonisten gibt es viel zu sehen. Es ist eine gemütlich eingerichtete Wohnung, in der es überall etwas zu entdecken gibt. Mit Hilfe des Audioguides bekommen wir vertiefte Informationen zum Leben und den Herausforderungen der vier Personen, die hier wohnen. Wie in vielen anderen Wohnungen stellt sich auch hier zum Beispiel die Frage, was es zu essen gibt oder wie es um den Stand der Vorräte steht. Oder wo die Schokolade versteckt ist. Schon beim ersten Selbstversuch, als Rollstuhlfahrerin den Kühlschrank zu öffnen, scheitere ich kläglich. Wenn Marcel es demonstriert, sieht es so einfach aus. Weitere Herausforderungen warten. Es sind Dinge, die für uns Fussgänger alltäglich sind. Überlegen Sie sich einmal: Wie halten Sie einen Pinsel, wenn Sie ein Bild malen? Wie planen Sie Ihre Reisen? Welche beruflichen Perspektiven und Interessen haben Sie? Antworten darauf, wie die Bewohnerinnen und Bewohner der WG diese Themen angehen, gibt es im Rahmen des Besuches der WG. Was Rollstuhlfahrende brauchen, um Inklusion erleben zu können, ist ein weiteres Thema, dem man in der Ausstellung begegnet. Eine Chance, bei Marcel Hug als direkt Betroffener nachzufragen. Wie vermutet, sieht auch er in unserem Land noch Entwicklungsbedarf – beispielsweise im öffentlichen Verkehr. Das ist nicht immer so einfach, wie für uns Fussgänger. Das ParaForum berührt und zeigt auf, welchen Herausforderungen Rollstuhlfahrende täglich begegnen. 10

mit Marcel Hug Durch den gelungenen Aufbau ist man mittendrin, statt nur dabei. Genau das ist es, was das ParaForum so einzigartig macht. Zeitweise habe ich den Eindruck in die Privatsphäre dieser Menschen einzudringen - so authentisch und lebensnah fühlt es sich an. Man darf ausprobieren, erleben, nachdenken. Es gibt vieles zu entdecken und ich bin beeindruckt, welche positive Lebensenergie die je zwei Bewohnerinnen und Bewohner der fiktiven WG ausstrahlen. Beeindruckt bin ich auch von Marcel Hug. Ich frage bei ihm nach, woher dieser enorme Ehrgeiz und die wahnsinnige Disziplin kommen, solche sportlichen Spitzenleistungen zu erbringen. Bescheiden sagt er: «Dies ist wohl ein Stück weit angeboren - und vielleicht ist es auch ein Zusammenspiel: Wenn Ehrgeiz und Disziplin zu einem Erfolg führen, wird zusätzlicher Ehrgeiz für neue Höchstleistungen geweckt.» Marcel Hug wirkt auf mich sehr geerdet und besonnen. Was er für seine unglaublichen sportlichen Erfolge leistet, lässt sich nur erahnen. Gemeinsam finden wir dann auch den Schokoladenvorrat in der WG-Küche. Ob Sie diesen auch aufspüren? Finden Sie es heraus. Ein Besuch lohnt sich! Besuch in der Ausstellung Das Paraforum Nottwil hat von Dienstag bis Sonntag jeweils 10 bis 17 Uhr geöffnet. Es gibt die Möglichkeit des individuellen Besuchs, z.B. als Einzelperson oder Familie und des betreuten Besuchs für grössere Gruppen. Beide Angebote sind kostenlos. Sonderausstellung Von September bis Ende Jahr 2024 gibt es im Paraforum eine Sonderausstellung zum Thema Mobilität und Inklusion. Sie befasst sich auf spielerische Weise damit, welche Barrieren Menschen mit einer Querschnittlähmung begegnen und welche technischen Möglichkeiten bei der Überwindung helfen können. Marcel Hug Film Website 11