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Wo Kirche und Wein verschmelzen ~ TEXT: DOMINIQUE MOCCAND | BILDER: MARCO SIEBER ~ Chöupu: So nennt man in Sempach den Weiler Kirchbühl. «Chöupu» thront hoch über dem Sempachersee. Charmant, verschlafen – fast ein wenig langweilig. Aber nur auf den ersten Blick. Kirchbühl ist ein Ort der Gegensätze. Hier trifft Mittelalter auf Moderne, Velo-Begeisterte auf Ruhesuchende, Wanderer auf Einheimische, Alt auf Jung. Wer «Chöupu» kennt, weiss: Der beschauliche Weiler ist womöglich der malerischste Ort am Sempachersee. Auf jeden Fall aber ein kulturhistorisches Bijou, das seinesgleichen sucht. Weshalb übt «Chöupu» eine solche Faszination aus? Eine Spurensuche. Geschichtsträchtige Kirche Kirchbühl ohne «seine» Kirche? Undenkbar! Die Kirche St. Martin gehört zu Kirchbühl wie das Racket zu Roger Federer. 1’000 Jahre alt, ist sie eine der ältesten Landkirchen im Kanton Luzern. Und eine der urtümlichsten: Von der Barockisierung blieb St. Martin verschont, statt viel Gold gibt’s kühlen Stein, nacktes Holz und verblichene Secco-Wandmalereien. Apropos: Die Wandmalereien von Kirchbühl sind in der Zentralschweiz das früheste und vollständigste Beispiel eines bemalten Kirchenraums aus dem Mittelalter. Grund genug für die Stiftung Pro Kirchbühl, die Kirche St. Martin und die Wandmalereien zu erhalten und einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Unsere Empfehlung: eine Pause auf Kirchbühl einlegen, durch das grosse Holzportal der Kirche schreiten und 1‘000 Jahre Geschichte auf sich wirken lassen. Mehr Informationen über Kirchbühl: 18
Ausgangspunkt, um die Region zu erkunden Verlassen wir die kühle Stille der Kirche wieder. Draussen huschen Eidechsen über die aufgewärmte Steinmauer, die die Kirche umfasst. Auf einem roten Bänkli rasten zwei Wanderinnen, verschwitzte Velofahrer zischen auf ihren E-Bikes fast lautlos durch den Weiler. Kein Wunder, denn von hier aus lässt sich prima die Region Sempachersee erkunden. Via Römerweg geht’s – immer mit unverbautem Blick auf die Pilatuskette und den Sempachersee – zum Beispiel nach Sursee, neben Sempach der zweiten Wakkerstadt der Region. Zu unseren Füssen liegt übrigens auch der Rebberg von Kirchbühl. Seit 2021 wird hier auf Gletschermoräne- Böden und auf rund 1,7 Hektaren Wein produziert, darunter ein international preisgekrönter Souvignier Gris. Wer Kirchbühl «erklimmt», wird belohnt Spätestens jetzt wird klar: «Chöupu» ist Ruhe-, Genuss- und Kraftort zugleich. Zeitlos und geschichtsträchtig, aber auch modern und im steten Wandel begriffen. Wer sich die Mühe macht und Kirchbühl «erklimmt», wird belohnt: mit grandioser Fernsicht, einem einzigartigen Sakralbau und einer nur noch selten erlebbaren Atmosphäre der Ruhe. entdecken 19
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